Weltweite Untersuchung von Haftanstalten und Haftbedingungen
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Auf der ganzen Welt wird den Problemen von Gefängnissen und Haftanstalten erschreckend wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Gefängnisse sind nach wie vor versteckte Schauplätze von massivem Missbrauch und beherbergen oft mittelose, ungebildete und politisch einflusslose Menschen. Im Kampf gegen Geheimhaltung und Verschwiegenheit ist die Arbeit vieler örtlicher Menschenrechtsgruppen daher unverzichtbar. Diese Organisationen erstreiten sich den Zugang zu Gefängnissen, beobachten Haftbedingungen und publizieren Menschenrechtsverletzungen. Zudem helfen in einigen Ländern amtliche Ombudsmänner, Parlamentsausschüsse und andere offizielle Beobachter, mehr Aufmerksamkeit auf Menschenrechtsverletzungen zu lenken. Bemerkenswerterweise hat die Nationale Menschenrechtskommission (in Englisch) in Südafrika zahlreiche Untersuchungen zu den Zuständen in Gefängnissen durchgeführt, was massive öffentliche Kritik an den Gefängnisleitungen zur Folge hatte.
Auch auf verschiedenen regionalen Ebenen gibt es Mechanismen zur Überwachung von Gefängnissen. Das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter (CPT), die prominenteste unter den regionalen Überwachungsinstitutionen, hat während der ersten neun Monaten des Jahres 2000 Untersuchungen von Haftanstalten in acht Ländern durchgeführt: in der Türkei, in Polen, der Ukraine, Zypern, Frankreich, Italien, Litauen und Russland. In Russland sind insgesamt drei Inspektionen durchgeführt worden. Zum Stand von Oktober 2000 sind 41 Staaten dem Europäischen Übereinkommen zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Antifolter-Konvention) beigetreten. Dieses Abkommen genehmigt den Besuch der Beobachtermissionen des Antifolterausschusses.
In Afrika hat der Berichterstatter für Gefängnisse und Haftbedingungen, ein Nebenorgan der Afrikanischen Kommission für die Menschenrechte und Rechte der Völker (in Englisch), seine Arbeit im Januar 1997 aufgenommen.
Im Folgenden sind einige der vielen Organisationen aufgeführt, die weltweit Haftbedingungen beobachten und Fälle von Missbrauch veröffentlichen:(in Englisch)
Afrika
Americas (Lateinamerika und die Karibik)
- Asociación Pro Derechos Humanos (APRODEH), Lima, Peru
- Comissão de Direitos Humanos da Assembléia Legislativa da Bahia, Salvador, Bahia, Brasilien
- Comité de Familiares de las Víctimas de los Sucesos de febrero y marzo de 1989 (Cofavíc), Caracas, Venezuela
- Coodinadora Nacional de Derechos Humanos, Peru
- Instituto Defensa Legal, Lima, Peru
- Organização dos Advogados do Brasil, Brasilien
- Programa Venezolano de Educación-Acción en Derechos Humanos (Provea), Caracas, Venezuela
Asien
Europa and Zentralasien
Mittlerer Osten
Vereinigte Staaten
- ACLU National Prison Project, Washington, D.C.
- California Prison Focus, San Francisco, California
- Prison Law Office, San Quentin, California
- Southern Center for Human Rights, Atlanta, Georgia
- Stop Prisoner Rape (SPR), Los Angeles, California
International
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